Dunkelelfen/Yochlol
Diener Lloths – Yochlolen
Was ist ein Yochlol
Yochlolen sind Diener der Spinnengöttin Lloth und dienen ausschließlich ihr. Sie sind freie Dämonen im Dienste der Göttin, und Lloth schickt diese gelegentlich auf die materielle Ebene der Sterblichen, um ihren Willen zu verbreiten und auf das Tun der Priesterinnen Einfluss zu nehmen. Yochlolen gelten anderen Rassen als den Dunkelelfen als Dämonen, die durch ihre chaotisch-böse Natur auffallen. Sie empfinden wie alle Dunkelelfen Freude daran, anderen Wesen Leid zuzufügen, und genießen dabei den uneingeschränkten Schutz ihrer Herrin. Auch arbeiten Yochlolen entgegen ihrer scheinbaren Natur stets zusammen und würden niemals einen der ihren hintergehen oder vernichten – dies steht lediglich der Göttin zu, sofern sie in Ungnade fallen sollten.
Erscheinungsbild
Yochlolen verfügen über die Eigenschaft, sich in jeder gewünschten Form darzustellen. Meist erscheinen sie als großer amorpher Schleim, der viele Scheinarme und/oder Tentakel ausbilden kann, die über eine eindrucksvolle Stärke verfügen und damit in der Lage sind, einen Humanoiden ohne viel Aufwand in zwei Teile zu zerreißen. Beliebte Erscheinungsbilder sind:
- Der Yochlol erscheint als das perfekte Abbild einer Dunkelelfenfrau.
- Der Yochlol erscheint als monströse Spinne.
- Andere Erscheinungsbilder sind natürlich möglich und unterliegen zumeist den Interessen oder Aufgaben, die dieser verfolgt.
Yochlolen im Glauben der Dunkelelfen
Yochlolen sind eine besondere Form von der Göttin loyalen Dämonen und werden mit äußerstem Respekt empfangen und behandelt. Ihr Erscheinen hat zumeist zwei Gründe. Entweder ist das entsprechende Haus in der Gunst der Göttin aufgestiegen und verdient sich somit einen Beweis ihrer Gunst – sei es, um Feinde abzuschrecken oder den Glauben an die Dunkle Mutter zu festigen. Oder das Haus hat die Göttin erzürnt und bedarf eines Tadels. Im zweiten Fall kann sich die entsprechende Priesterin glücklich schätzen, sofern sie nur getadelt oder verkrüppelt wird.
Erscheinungen der Yochlolen
Gelegentlich wird einer Priesterin bei einem großen Ritual die Anrufung eines Yochlol gestattet. Diese erscheinen zumeist in ihrer natürlichen Form und gelten als große Ehre für die anrufende Priesterin. Wer sonst, als jene, die in besonderer Gunst der Göttin stehen, wäre in der Lage, die Anwesenheit eines Yochlol zu erbitten? Erscheint ein Yochlol, um die Priesterin zu strafen, wird er sie mit seinen Tentakeln umschlingen, seine Anklage vorbringen – und sie dann vor aller Augen zerreißen.
Mattes Licht warfen die Opferschalen durch den Tempel. Zeichneten dämonische Fratzen und Schatten an die Wand. Spielten mit den Ornamenten und Reliefs, die in der Wand eingelassen wurden. Hinter dem Altar stand eine Dunkelelfenfrau und hielt eine Rede über Verrat und Versagen. Zorn ihrer Göttin – und unendliche Gnade eben jener. Andächtig lauschten die Dunkelelfen den Worten ihrer Ilharess, welche in ein Kleid gehüllt war, das den Eindruck erweckte, als hätten es ihr dutzende Spinnen direkt auf den Leib gesponnen.
Als Jhea'kryna die dunklen Worte des Abyss, Lloths ureigenster Domäne, aussprach, schien die Dunkelheit im Tempel selbst die letzten Reste des Lichts, welches von den Opferschalen ausgesandt wurde, zu verschlucken. Während sie die Worte sprach, hob sie den Opferdolch ihres Hauses über ihren Kopf. Aus den Schatten zeichneten sich die Konturen einer riesigen Spinne ab, die sich neben ihr materialisierte. Just in dem Moment, als der Dolch die Haut des Kindes durchstieß, schien die Zeit selbst Fäden zu ziehen. Die Flammen in den Opferschalen erstarrten, die Schatten an der Wand gefroren. Unbeirrt von all dem schnitt Jhea'kryna das Herz ihres Kindes aus dessen Brustkorb und wandte sich dann dem Yochlol zu, der in der Form einer Spinne neben ihr lauerte.
„Ussta siltrin, ussta vlos whol l' ib'ahalii d'lil quar'valsharess“, sprach sie und bot dem Yochlol das Herz des Kindes dar. Dieser holte mit einem seiner Vorderbeine aus und ließ es auf das Herz herniedersausen. Jhea'kryna versuchte noch, ihre Hand wegzuziehen – war jedoch zu langsam. Das Herz samt ihrer Hand wurden am Boden zerschmettert. Hart durchbohrte sie der Schmerz, sie kämpfte schwer mit sich selbst, nicht laut aufzuschreien, und betrachtete, wie der Yochlol nun mit seinen Kiefern das Herz zu fressen begann. „Udossssss... ph' loff'ta! Alu lu' elrie dosst ogglinn!“ Zufrieden betrachtete Jhea'kryna, wie die Zeit im Tempel wieder zu fließen begann, und sich die Gestalt der Spinne verabschiedete. Sie erhob sich, presste ihre linke Hand an ihren Körper und sprach dann zu den Anwesenden:
„L' quar'valsharess zhah loff'ta, ori'gato udossa alu lu' g'jahall udossta ogglinn. Whol l' ib'ahalii d' Lolth!“
Beschwörung eines Yochlols während einer Messe
Herkunft
Durch die schier endlose Dunkelheit peitschen nunmehr seit ungezählten Zeitaltern eisige Winde kreischend durch die Leere, in der nichts ohne den Willen der Herrin dieser Domäne entstehen und fortdauern kann. Purpurne Blitze zucken in schier endloser Entfernung – und in nächster Nähe – von jener Plattform aus dunklem Basaltgestein, durch dunkle Wolken, durch die blanke Finsternis. Für eine unbestimmte Zeitspanne, die weniger als einen Augenblick im Angesicht der Existenz der Herrin über diese Sphäre darstellt, ist der Mikrokosmos der Plattform einer von unzähligen Schauplätzen, die im Zentrum ihres Interesses stehen.
Yochlolen sind von Lloth erschaffene Wesenheiten, die lediglich einem Zweck dienen: IHR zu dienen und IHREN Willen unter das Volk der Dunkelelfen zu tragen. Beheimatet sollen sie angeblich im sogenannten Abyss sein – einer Sphäre, die so leer sein soll wie die gleichnamigen Abgründe, die man als topographische Besonderheit im Underdark – dem Lebensraum der Dunkelelfen – vorfinden kann. Dieser leb- und trostlose Ort soll die Heimat der Yochlolen sein, in der sie unter der Herrschaft Lloths leben und dienen. Aufgrund der Leere dieser Sphäre gilt es den Yochlolen als ungeheure Abwechslung, einmal in die materielle Ebene entsandt zu werden – und nicht selten nutzen sie diese Gelegenheit, um ihrem eigenen Vergnügen – dem Quälen anderer – zu frönen. Inwieweit dies jedoch der Wahrheit entspricht, bleibt fraglich. Derzeit ist nur von einem Sterblichen ein Bericht über den Abyss bekannt, der nach eigenen Angaben behauptet, dort gewesen zu sein.
Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich an diesem Ort verweilte. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, und es schien, als stehe die Zeit selbst still. Die Unendlichkeit – niemals war sie so greifbar wie an diesem Ort. Rundherum um meine Existenz: tosende Wolken, Stürme und alles versengender Blitz. Hatte ich jemals gehofft, Lloth in ihrer Sphäre – dem Abyss – nahe zu kommen... dies wäre wohl der Ort der Wahl gewesen. Aber in Elashinn wartet eine Aufgabe auf mich, und ich habe nicht vor, unentehrt in ihr Reich einzukehren. Gepriesen sei Lloth!
Natha z'hind wund l' rendan / Eine Reise in den Abgrund – Jhea'kryna Ky'Alur (übersetzt aus dem De'shineth)
Nach getaner Arbeit kehren sie für gewöhnlich aus eigenem Antrieb wieder zurück, um die nächste Aufgabe ihrer Göttin entgegennehmen zu dürfen.
Sie hatte kurz eine Vision und den beißenden Klang in den Ohren, wie sich die Dienerin Lloths – der Yochlol – in einem markerschütternden, eisigen Lachen ergoss, amüsiert über die übel zugerichtete Spielfigur, die hier an den Ketten verging. Kurz kam ihr in den Sinn, dieses Trauerspiel doch selbst zu beenden, wenn man sie hier losmachte, und sich in die erstbeste Waffe eines Jaluken fallen zu lassen – nur um der zukünftigen Schmach zu entgehen. Doch das würde einer Flucht gleichkommen. Selbst zu gestatten, sich den Diensten Lloths so feige zu entziehen, kam für sie nicht in Frage. Diesen Stolz und das Wissen darum hatte sie sich dann doch bewahrt. Also war sie gezwungen, sich dem großen Plan Lloths zu stellen – egal, was sie noch mit ihr vorhatte.
Begegnung Query'faes mit einem Yochlol
Bekannte Individuen
Yochlolen gleichen sich meist wie ein Ei dem anderen und sind nur für die Eingeweihten wirklich zu unterscheiden. Dennoch gilt: Ein jeder Yochlol ist ein einzigartiges Individuum mit seinen ganz persönlichen Eigenheiten, Schwächen und Zielen. Aufgrund ihrer Fähigkeit zur Polymorphie fällt es jedoch schwer, sie wirklich als einzigartige Wesen zu erkennen.
Derzeit sind den Dunkelelfen Elashinns nur einige Yochlolen als nähere Individuen bekannt:
- Imrae
- Kjull
- Lucar
- Vasilas